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Projektinformation

  • Branche(n): Zement

Kohlendioxidreduktion durch kalkarme Klinker und Karbonatisierungshärtung

  • Projektlaufzeit: 01.08.2021 - 31.07.2025
  • Förderkennzeichen: 01LJ2007
  • Fördervolumen des Bundes: 2,6 Mio. €

Kontakt

  • Kontakt: Dr. Peter Blaum
  • Heidelberg Materials AG
  • Telefon: 6221 481 13674
  • E-Mail:

Projektpartner

  • cbm Centrum Baustoffe und Materialprüfung der Technischen Universität München
  • GeoZentrum Nordbayern, Lehrstuhl für Mineralogie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Heidelberg Materials AG
    Oberklamweg 2-4, 69181 Leimen
  • IBU-tec advanced materials AG
  • Kraft Curing Systems GmbH
  • Lithonplus GmbH & Co. KG

 
 
CO2 neutraler Beton - das ist das Ziel der deutschen Zementindustrie bis 2050. Dazu beitragen sollen die Verwendung von Recyclingmaterialien und reaktiven Sekundärstoffen sowie die Abscheidung und Nutzung von CO2. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt K4 vereint solche Maßnahmen: Unter der Leitung von Heidelberg Materials zielt es darauf ab, Kalkstein bei der Klinkerherstellung zu ersetzen und CO2 durch Karbonatisierungshärtung in Betonsteinprodukten einzubinden.

 

 

 
Auf dem Weg zu CO2-neutralem Beton

 

Nachhaltiges Wirtschaften ist ein Grundsatz der Zementindustrie. Zentrale Aufgaben der energieintensiven Branche sind seit jeher die Optimierung der CO2-Bilanz und die Steigerung der Energieeffizienz. Auch wenn die Zementindustrie innerhalb der letzten Jahre schon beachtliche Erfolge bei der Reduzierung der CO2-Emissionen vorweisen kann, braucht es neue Wege, damit Beton CO2-neutral wird. Dafür müssen Maßnahmen in allen Prozessstufen miteinander kombiniert werden: in der Klinker-, der Zement- und auch der Betonherstellung. Genau hier setzt K4 an und nutzt dabei das Potenzial eines Materials, das bisher als Rohmehlkomponente und potenzieller Ersatz für primären Kalkstein kaum Beachtung fand: hydratisierter, erhärteter Zementstein, auch RCP (Recycled Concrete Paste) genannt.

 

 

Recycled Concrete Paste als Basis für CO2-Minderung und Ressourcenschonung

 

K4 vereint die direkte Vermeidung prozessbedingter CO2-Emissionen in der Klinkerherstellung und die dauerhafte Einbindung von CO2 in Beton durch Karbonatisierungshärtung. Die Entwicklung kalkarmer, belitischer Klinker auf Basis von RCP ist der grundlegende Ansatz der CO2-Reduktionsstrategie. RCP, der hydratisierte, erhärtete Zementstein in Altbeton, vermeidet als weitgehend CO2-freie Kalziumquelle CO2-Emissionen in der Klinkerherstellung. Darüber hinaus zeichnen sich belitische Klinker durch einen geringeren Kalziumbedarf aus, so dass das CO2-Reduktionspotenzial maximiert und Primärressourcen geschont werden können. In der anwendungsorientierten Zement- und Betonentwicklung zielt K4 auf die Verwendung dieser karbonatisierungsaffinen, CO2-armen Klinker zur Herstellung von karbonatisierungsgehärteten Betonsteinprodukten ab. Durch diesen speziellen Härtungsprozess können signifikante CO2-Mengen in das fertige Produkt dauerhaft eingebunden werden.

 

 

Wettbewerbsfähig dank nachhaltiger Technologien und Produkte

 

K4 generiert das Know-How und die Technologie für eine signifikante CO2-Reduktion durch die Herstellung kalkarmer Klinker in Verbindung mit dem Ersatz von Kalkstein als Rohstoff durch RCP. Dies eröffnet ein bedeutendes CO2-Reduktionspotenzial von 530 kg CO2 je Tonne Klinker. Die Verwendung der aus diesen Klinkern hergestellten CO2-armen Zemente in karbonatisierungsgehärteten Betonsteinprodukten ermöglicht in Deutschland eine jährliche Reduktion von etwa 1,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen durch Vermeidung und dauerhafte Einbindung. Diese aktive Minderung der CO2-Emissionen ermöglicht der deutschen Zementindustrie, auch bei weitreichender Reduktion der EU-Emissionszertifikate, weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Damit trägt K4 nicht nur zu nachhaltiger Zement- und Betonproduktion bei, sondern auch zum Erhalt des Produktions- und Wissenschaftsstandortes Deutschland. Die Entwicklung und Umsetzung des Konzepts erfolgen hierbei im Rahmen einer transdisziplinären Kooperation zwischen Vertretern der Zement- und Betonindustrie (Heidelberg Materials AG), Spezialisten für Betonprodukte (Lithonplus GmbH & Co. KG), der thermischen Verfahrenstechnik, Material- und Prozessentwicklung (IBU-tec advanced materials AG), Produzenten von Betonhärtungsanlagen (Kraft Curing Systems GmbH) sowie durch Einbindung renommierter Institute aus der grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung (cbm Centrum Baustoffe und Materialprüfung der Technischen Universität München, GeoZentrum Nordbayern - Lehrstuhl für Mineralogie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg).

 

 


K4_Vollautomatische Fertigungslinie für Betonpflastersteine

Vollautomatische Fertigungslinie für Betonpflastersteine © Lithonplus GmbH & Co. KG

K4_Nachhaltige Reduktion der CO2-Emissionen in der Zement- und Betonindustrie, Zementwerk Lengfurt

Nachhaltige Reduktion der CO2-Emissionen in der Zement- und Betonindustrie, Zementwerk Lengfurt © Heidelberg Materials AG / Steffen Fuchs